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Hans Dieter Baroth

Café Endlich
Von Glücksspielern und Gestrauchelten

assoverlag, Oberhausen 2009

BuchumschlagDer Roman spielt an einem Samstag im „Café Endlich“ am Rand der Düsseldorfer City. Das Billiglokal ist Treffpunkt von Menschen, die als Gescheiterte gelten. Morgens erfährt die Wirtin durch einen Anruf, dass einer ihrer Stammgäste in der Nacht zuvor gestorben sei. Niemand hatte den Verstorbenen gemocht, doch als seine Saufkumpane von der Beerdigung ausgeladen werden, steigern sie sich mit zunehmendem Alkoholpegel in eine bissige Stimmung. Gegen Abend wollen sie zum Friedhof ziehen, um sich den Toten anzusehen. Doch es kommt anders ...

In die Romanhandlung eingestreut sind Lebensgeschichten von Stammgästen. Ein Zocker frisst sich bei Beerdigungen als Familienmitglieddarsteller durch. Ein Drogeriebesitzer ist so fett, dass sein Gewicht im Krankenhaus mit der Kartoffelwaage ermittelt wird. Ein kleiner Ganove lässt sich von Frauen aushalten und gerät an eine Sexbesessene.  Ein Sportler der DDR wird versehentlich zum Bürger der Bundesrepublik. Sie sind nur einige der skurrilen Typen, von denen der Autor erzählt. Alle sind gestrandete Loser, die aber nicht jammern, sondern sich auf zynische Art ihres Lebens freuen. Ihr erstes solidarisches Handeln am Abend des Samstags endet für sie jedoch mit einer Niederlage.

Hans Dieter Baroth widmete sich in diesem Roman wieder den kleinen Leuten. Nicht ihr Elend steht im Mittelpunkt, beschrieben wird ihre Lebensfreude.

215 Seiten
Geb., mit Schutzumschlag
€ (D) 19,90

Hans Dieter Baroth

Als wir Blagen waren, das Hörbuch

Klartext Verlag, Essen 2007

CD-CoverHans Dieter Baroth, ausgewiesener Chronist des Ruhrgebietes, erzählt farbige Geschichten aus dem reichen Leben der armen Leute. Diejenigen, die als Blagen von Bergleuten und Hüttenarbeitern aufwuchsen, werden sich an ihre Zeit erinnern. Es sind Geschichten aus dem Zeitalter der Straßenbahn, der rauchenden Schlote, als die Wäsche nur dann weiß blieb, wenn der Wind von der Kokerei nicht in die Richtung des Koloniehauses blies. Wer im Ruhrgebiet aufwuchs erlebt Kindheit und Jugend noch einmal. (Auszug aus dem Cover-Text)

CD-Hülle als PDF-Datei

Hans Dieter Baroth

Jungens, euch gehört der Himmel
Die Geschichte der Oberliga West 1947-1963

Klartext Verlag, Essen 2006

Nach einer Totalüberarbeitung erschien dieses Werk als Band 20 in der “mediathek für Nordrhein-Westfalen”. Das Erinnerungs- und Erlebnisbuch enthält zudem historische Sportfotos, die noch nie in Büchern veröffentlicht wurden. Der Historiker Ralf Piorr schreibt über die Neuauflage von “Jungens, euch gehört der Himmel”:

Buchtitel»Als ich in den Achtzigern noch auf der Filmhochschule war«, erzählt Filmregisseur Sönke Wortmann, »fiel mir ein Buch über die alte Oberliga West und die Traditionsvereine wie SV Sodingen, Hamborn 07, Schalke 04 und Westfalia Herne in die Hände. Da wurde die Geschichte von einem Taubenzüchter erzählt, der mit zu den Auswärtsspielen geschickt wurde. Und wenn ein Tor fiel, ließ er eine Taube mit dem Spielstand los, die nach Hause flog. Das fand ich ein so beeindruckendes und bewegendes Bild, dass ich schon damals dachte: Mit diesem Bild wird eines Tages ein Film von mir anfangen.«

Und tatsächlich wurde dies die Anfangssequenz von »Das Wunder von Bern«, einem der erfolgreichsten Filme der deutschen Nachkriegsgeschichte. Gelesen hatte Wortmann die Anekdote in der 1988 erschienenen Erstauflage von Hans Dieter Baroths »Jungens, euch gehört der Himmel! Die Geschichte der Oberliga West 1947-4963«, das selbst zu einem Bestseller avancierte. »Nach einer Besprechung auf WDR 2 kamen die Bestellungen körbeweise und wir kamen mit der Auslieferung gar nicht mehr nach«, erinnert sich der Verleger Ludger Claßen an den Erfolg des Buches. Vier Auflagen innerhalb von nicht einmal zwei Jahren sprechen dabei eine deutliche Sprache.

Worin lag aber der Erfolg des Buches begründet?

Der Schriftsteller Hans Dieter Baroth begab sich dafür auf die Spuren seiner Jugend. In seinen Romanen »Aber es waren schöne Zeiten« (1978) und »Streuselkuchen in Ickern« (1980) beschrieb der Autor das Leben in der Bergarbeiter-Kolonie. In »Jungens, euch gehört der Himmel!« fügte er einen zentralen Ort seiner Kindheit hinzu: den Fußballplatz. Auch nicht verwunderlich für einen Schriftsteller, der aus dem fußball-verrückten Bergarbeiterort Erkenschwick stammt und einen Großteil seiner Jugend im legendären Stimberg-Stadion verbrachte. Seine Spielvereinigung Erkenschwick spielte bereits 1947 in der Oberliga West, der Gemeinde wurden sechs Jahre später die Stadtrechte zuerkannt; ein kleiner Ort mit einem damals großen Verein. Die Oberliga West war bis dahin nur erzählte Geschichte an den Theken, nach Spielen von einstigen Oberligisten, bei Familientreffen. Die Sätze über die großartigen Nachbarschaftsduelle begannen meist mit: »Weißt du noch ...?« Als erstes soziales Geschichtsbuch über die Oberliga West startete »Jungens« 1988. Und es blieb das einzige.

Dabei war Hans Dieter Baroths Grundidee so einfach wie genial: Er fuhr mit Bus und Straßenbahn die alten Spielorte der Oberliga West ab, schaute hin, notierte, dokumentierte, erinnerte sich, sprach mit den Leuten, Zeitzeugen wurden sie damals im Trend der »Oral History« genannt, sammelte Zeitungsausschnitte und recherchierte die Geschichte einst erstklassiger Vereine wie beispielsweise Sportfreunde Katernberg und STV Horst-Emscher. Es entstand so etwas wie »Die Odyssee« der alten Oberliga West, aus deren Motiven und Zitatenschatz sich später andere Autoren – oft ohne Quellennachweis – bedienen sollten. Dass die Oberliga West überhaupt den steten Beinamen »legendär« erhielt, lag auch an den »Jungens« und der darin entworfenen Mythologie. Insofern brachte es der »Püttrologe« Hans Dieter Baroth zum »Mythologen«. Sein größter Helfershelfer dabei war die Zeit, denn Ende der 1980er Jahre lebten viele der Protagonisten noch; heute, fast zwanzig Jahre später, haben etliche der einstigen Fußball-Helden längst das irdische Spielfeld verlassen oder sind von Alter und Krankheit gezeichnet. Dazu kam das Buch genau in einer Phase des Strukturwandels auf den Markt, in der mit dem Verschwinden der Bergwerke die Erinnerung an das »alte Ruhrgebiet« salonfähig wurde. Und der Fußball gehörte dazu, unbedingt, denn gerade die Revierclubs der Oberliga West symbolisierten eine Einheit von Sport, Arbeit, Stadtteilkultur, die vor dem Hintergrund des damals aus Reviersicht höchst bedrückenden Profifußballs – die 1980er Jahre waren die erfolgloseste Zeit des Reviers seit Einführung der Gauliga 1934 – in vielerlei Hinsicht geradezu idyllisch wirkten.

Für die Neuauflage machte sich der Autor noch einmal auf den Weg, diesmal mehr mit der U- als mit der Straßenbahn. Er traf Gesprächspartner von damals wieder, die erneut von den Abstiegssorgen oder den Aufstiegshoffnungen ihrer Clubs berichteten. So mancher von ihnen war immer noch in Vereinsfunktion: im Vorstand, als Platz- oder Zeugwart. Auch wenn sich der große Profi-Fußball im Revier mit den Aushängeschildern Borussia Dortmund und Schalke 04 längst erfolgreich erholt hat, sind die Probleme der »Traditionsvereine« in den Niederungen der Amateurligen die gleichen geblieben. Es sind keine zwei Kilometer Luftlinie von der neuen, glitzernden MSV-Arena in Duisburg zur Grunewald-Kampfbahn des Duisburger FV 08 im Stadtteil Hochfeld, und doch hat man das Gefühl, dass zwischen der großen Oper der Fußball-Bundesliga und dem sonntäglichen Gekicke in der Kreisliga mittlerweile Welten liegen. Insofern ist Baroths „Jungens“ auch sehr nostalgisch, denn es erzählt von vergangenen Zeiten, die als Erzählungen und Legenden nur noch in der Erinnerung fortbestehen. Aber lauscht man diesen Geschichten, so gewinnt man den Eindruck, ganz nah am Herzschlag des Reviers zu sein.

160 Seiten
Geb., mit Schutzumschlag
€(D) 7,95
ISBN: 3-89861-539-1
ISBN-13: 978-3-89861-539-6

Hans Dieter Baroth

Nie mehr Wattenscheid:
oder: Merkel trägt kein Toupet

Roman, Oberhausen 2006

BuchumschlagDem frustrierten Lokalredakteur Ernst Schreiber – nomen est omen – wird es in Wattenscheid und im Ruhrgebiet zu eng. Er beschließt: nie mehr Wattenscheid. Der Redakteur will vom Lokalen weg und in Berlin Erfolgsjournalist werden, einer der Großen. An der Spree schlägt sich Schreiber mit einigem Erfolg als Allroundjournalist durch – von Merkel bis Mord. Er futtert kostenfrei auf Empfängen („Löffeljournalismus“), kupfert hemmungslos aus alten Zeitungen ab und verkauft die Storys einträglich als „Edelfeder“. Berichte aus Lokalzeitungen formuliert er um und setzt sie in Provinzblättern ab.

Über sein unstetes Leben als Untermieter, Berlinentdecker und Abschreiber führt Ernst Schreiber von Anfang Januar bis Ende Oktober 2005 ein Tagebuch: eine Chronik seiner Tricksereien, der Alkoholabstürze und trostlos-turbulenten Weibergeschichten. Hämisch seziert er das politische Tagesgeschäft mit seinen Skandalen und Skandälchen, entlarvt Politikergeschwätz und kommentiert bissig all das, was die Öffentlichkeit im Jahr 2005 bewegte: von der Papstwahl bis zu den Neuwahlen im September.

Als Schreiber aus vermeintlich bester und seriöser Quelle erfährt, Angela Merkel trage ein Toupet, glaubt er, einen Joker in der Hand zu haben …

Nahezu beiläufig ermöglicht Hans Dieter Baroth seinen Lesern einen bisher für Außenstehende unbekannten Blick hinter die Kulissen des zynischen Mediengeschäfts. Mit „Nie mehr Wattenscheid oder: Merkel trägt kein Toupet“ hat Hans Dieter Baroth einen ebenso frechen und respektlosen wie polemisch-witzigen Roman vorgelegt, der über die tagesaktuellen Satiren hinaus die Strukturen des Polit- und Mediengeschäfts entlarvt. (Klappentext)

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