Hans Dieter Baroth - Home

Berliner NotizenBerliner NotizenBerliner Notizen

Januar 2007

Drucken

 

Rheinisches an der Spree

Januar. Aus dem Lokal „Ständige Vertretung“ gibt es einen Blick auf die Spree und den Bahnhof Friedrichstraße. In der Gaststätte sind Bier aus dem Rheinland und rheinische Gerichte im Angebot. Unter dem wohl umfangreichsten Zeitungsangebot aus NRW gibt es auch den Bonner „Generalanzeiger“, der von seinen Kritikern Generalverschweiger genannt wird. Die meisten Gäste sind aus dem Rheinland, die Stimmung ist locker wie in Köln oder Düsseldorf. Berliner Verbissenheit gibt es in der „Ständigen Vertretung“ nicht. Die Kellnerin wünscht mir ein schönes neues Jahr. Ebenfalls, so die Antwort. Ihr Haupthaar ist dunkler geworden. „Sie werden immer jünger“, so mein Kompliment. „Jünger? Ich nenne ihn gern die Marke der Haarfärbung.“ Sie lacht in rheinischer Fröhlichkeit. Schöne Zähne zeigt sie dabei, die scheinen echt. 

 

Als Feind der S-Bahn

Januar. Es ist gegen 10.30 Uhr im S-Bahnhof Friedrichshagen. An der Bahnsteigkante stehen in mehreren Reihen hintereinander die Feinde der S-Bahngesellschaft, die Fahr“gäste“. Ein Ansturm wie einst in der DDR, als selbst das Pappauto Trabant eine Seltenheit war und die Menschen dieses Verkehrsmittel benutzen mussten. An diesem Vormittag der ersten Januarwoche sind mehrere Bahnen ausgefallen. Es ist trotz Klimaerwärmung kalt, weil der Bahnsteig sehr hoch liegt und der Wind darüber fegt. Die Lautsprecher schweigen. Anders als in der DDR sind Informationen über das Handy zu holen. Ein Mann ruft laut, er habe die Auskunft bekommen, auf der Strecke von Erkner sei der Strom ausgefallen. „Der Zugverkehr ist unregelmäßig, erst ab Köpenick laufe er normal.“ Einige Menschen laufen aus dem Bahnhof zur Straßenbahnhaltestelle, von hier fährt eine Tram Richtung Köpenick. Die Menschen schimpfen, weil sie „von der Bahn“ nicht informiert werden. Nach zehn Minuten ruft ein Angestellter der S-Bahn der inzwischen beachtlich angewachsenen Menschenmenge zu: „Ein Stellwerk ist ausgefallen.“ Wie zum Hohn donnert in diesem Moment ein Zug mit dem Ziel „Ostbahnhof“ ein. Die S-Bahn ist voll wie einst im Staat der Arbeiter und Bauern. Ich lese. Am Bahnhof Ostkreuz springen die Fahrgäste auf und verlassen eilig die Bahn. Bombenalarm? Ich hatte nicht hingehört: Über Lautsprecher war ohne Begründung erklärt worden, die Bahn ende hier. „Weiterfahrt auf einem anderen Gleis.“ Das ist nur über eine Fußgängerbrücke zu erreichen. Menschenmassen drücken nach oben. Auf dem anderen Gleis verlässt eine Bahn den Bahnhof Ostkreuz Richtung Ostbahnhof. Nur wenige hatten die erreicht. Warten in der Gruppe. Nach fünf Minuten fährt die S-Bahn Richtung Potsdam, die ist schon sehr dicht besetzt. Die Bahn ist so voll, dass bei einem Anrucken niemand umfallen kann. Das Bild von den Ölsardinen kommt hoch. Eingequetscht erreiche ich den Alexanderplatz. Der geübte Blick – die Rolltreppen tragen ihren Namen zu Unrecht, sie stehen still. Ich habe eine Umweltkarte und tröste mich, für die Umwelt nehme ich das hin.

S3

Eine Woche später, am 19. Januar, das gleiche Bild: In Dreierreihen stehen die Menschen an der Bahnsteigkante. Der Verkehr in Richtung Erkner läuft im Takt von jeweils zehn Minuten aus der Stadt hinaus. Im brandenburgischen Erkner muss es ein riesiges Loch geben, in das die Bahnen purzeln, denn es kommt keine von dort zurück. Es gibt keine Auskunft, was die Wartenden durchaus fuchtig werden lässt. Fast jeder sinnt mal wieder darüber nach, warum er sich das bei den Preisen immer wieder bieten lässt. Erheblich verspätet hat es ein Zug aus dem Erkner-Loch geschafft und fährt vor. Hinter Köpenick hält er vor der Wuhlheide auf freier Strecke. Der S-Bahnfahrer sagt kein Wort. In Karlshorst rollt der Zug ein, als habe die Fahrkraft nur noch bis hier gereicht. Mit normaler Geschwindigkeit startet die S-Bahn bis Rummelsburg. Über die Lautsprecher am Bahnsteig ist verzerrt nur zu verstehen, hier müsse der Zug 15 Minuten warten. Der Gegenverkehr ist weiterhin normal. Bahn um Bahn saust ins Unglück, in das riesige S-Bahnverschlingloch bei Erkner. Die Durchsage war erfreulicherweise falsch, denn nach knapp vier Minuten verlässt die S-Bahn Rummelsburg Richtung Ostbahnhof:

Wehe dem, der von dort mit der DB Berlin verlassen wollte.

Dieses Schicksal konnte auch am 27. Januar Bahnreisende treffen. Auf dem Bahnhof Friedrichshagen sind keine Hinweise zu sehen, besondere Durchsagen erfolgen nicht – die S-Bahn fährt nur bis Karlshorst. Die Station steht an der Stirn des einlaufenden Zuges, aber wer schaut hin, wenn er als Ziel den Ostbahnhof gewohnt ist? Eine Haltestelle vor Karlshorst heißt es über Lautsprecher in den Waggons, von Karlshorst aus gebe es „Schienen-Ersatzverkehr“ bis zum Bahnhof Nöldnerplatz. Demnach ersetzen Busse die Schienen, nicht die Bahn. Die Menschenmassen schieben sich vor den Bahnhof Karlshorst, von dort werden sie wie Heringe in der Tonne durch Lichtenberg gefahren. Dieser Ort ist an dieser Stelle durch die sozialistische Bauweise optisch versaut, Plattenbau an Plattenbau vereinheitlicht das Wohngebiet. Würde ein Fremder aus dem Bus gestoßen, er fände sich nicht zurecht. Weil die Hertha ein Heimspiel gegen Wolfsburg hat, bevölkern Fans die Verkehrsmittel. Ich bin überrascht, wie viele es hier im ehemaligen Ostteil sind. Am Nöldnerplatz fährt die Bahn zum Olympiastadion in dem Moment ab, als die in blauweiß kostümierten Fahr“gäste“ die Bahnsteigkante erreicht haben. Die Gründe für die Tortur werden verschwiegen. Aus Erfahrung müssten es Bauarbeiten sein. Zwanzig Minuten später erreiche ich den neuen Berliner Hauptbahnhof.

 

Statt Barcelona Berlin

Januar. Statt ins sonnige Barcelona zog es zu Jahresbeginn viele spanische Touristen in das graue verregnete Berlin. Vor Ort heißt das: Selber Schuld. Die Menschen aus Spanien dominierten in Mehrheit die Besucherscharen anderer Nationen. Zu erkennen waren sie, weil Spanier fast nur in übergroßen Rudeln durch die Stadt zogen. Ihre meist zu lauten Reden scheinen fast nur aus harten Lauten mit vielen R darin zu bestehen. Sie stürmten wie Heuschrecken in das Kaufhaus Lafayette, umlagerten den Parfümstand und bespritzten sich gelegentlich laut johlend mit den Geruchsproben wie Kinder im Freibad unter der Kaltdusche. Einzelne Kunden wurden so lange von Rolltreppen gedrückt, bis das jeweilige Rudel abgefahren war. Die sehr seltene Mindestzahl von spanischen Touristen gab es in Pärchenform. Wobei auffiel, wie ungeniert sich die Girls in der S- oder U-Bahn schminkten. Deutsche aktive Handydarsteller wurden bei der Lautstärke von Gesprächen in der Öffentlichkeit um viele Phon überboten. Spanische Touristen sind gut zum Training für Schwimmer. Wer aus einer Bahn wollte und vor eine Gruppe geriet, die hinein wollte, konnte nur im Schmetterlingsstil hinaus auf den Bahnsteig gelangen.

 

Morgens im Einstein

Januar. Es ist kurz nach neun Uhr. Im Gerüchteumschlagplatz für das politische Berlin, dem Café Einstein Unter den Linden, sind schon einige Tische besetzt. Wie in den Jahren seiner Regierungszeit sitzt Rezzo Schlauch am dritten Tisch links. Entgegen seiner sonstigen Gewohnheit liest er nicht in der „Berliner Morgenpost“, zu laut schwäbelt er durch den Vorderraum mit einem Besucher, der ihm gegenüber sitzt. Der Geschäftsführer wieselt in seinem blaugrauen Anzug durch die Gänge. Im hinteren Raum sitzt in der äußersten Ecke Michel Friedmann. Er liest vertieft in einem Blatt aus dem Hause Springer. Im Vergleich zu Rezzo Schlauch ist er schnieke gekleidet, so als ginge er gleich in die Aufsichtsratssitzung einer Großbank. Friedmann ist zierlicher als er im Fernsehen wirkt. Er verlässt nach dem Zeitungsstudium das Einstein, grüßt freundlich lächelnd Schlauch. Friedmann, Mitglied der CDU, tippt dabei dem Altgrünen auf dessen rechte Schulter – man kennt sich in politischen Kreisen. Es regnet durchgehend stark.Café Der Westfale sagte, es plästert. Die Serviererin zeigt keinerlei Überraschung, dass ich um diese Zeit ein Stück Torte bestelle. Die Stichstraße neben dem Einstein führt zur US-Botschaft. Im Regen stehen mehrere Kameramänner vor einer Absperrung und warten. Nach wenigen Minuten fahren drei dunkle Mercedes vor, mehrere Polizeiwagen begleiten die Kaleschen, die Blaulichter blinken in das Café hinein. Die wenigsten der inzwischen vielen Gäste schauen hinaus. Hinter der Kolonne fährt ein VW-Bus-Taxi, aus dem nur Asiaten springen. Einige stürzen in das Café und laufen zielsicher in Richtung Toilette. In der US-Botschaft wird zwischen der Republik Nordkorea und den Vereinigten Staaten von Amerika über ihren Atomstreit verhandelt. Ich schaue mir die asiatischen Kameramänner und Reporter genau an, und kann nicht entscheiden, welche sind Süd- oder Nordkoreaner oder Chinesen, eventuell Japaner, weil sie durchweg Regenkleidung übergestülpt tragen. Nordkoreaner sind meist in eine Art Maoanzug gekleidet, doch die Schutzkleidung verdeckt sie. Die Kameras sind durchweg von der Firma Sony.

 

Auskünfte vom Sommer

Januar. Auf die Minute pünktlich betritt Michael Sommer, Vorsitzender des DGB, einen überwiegend in blau gehaltenen Raum. Es sind drei Kamerateams anwesend. Auf einem Tisch an der Seite des Raumes liegen auf einigen Tabletts belegte Brötchen. Vielleicht sechzig Personen drängeln sich auf engem Raum, einige müssen wegen zu wenigen Stühlen stehen. Die meisten sind Medienmenschen. Michael Sommer wird an diesem Tag 55. Aber nicht deshalb sind Fernseh- und Zeitungsleute hier im Hause des DGB am Hackeschen Markt. Es ist Tradition, dass im Januar der DGB zu einer so genannten Jahrespressekonferenz einlädt. Und es ist bekannt, dass die belegten Brötchen Gourmets nicht anlocken. Trotzdem mampft neben mir ein Mann hastig ein Brötchen herunter, den Kaffee kippt er nach, als spüle er den Mund. Die Hast ist nicht ein Zeichen von Gier, er ist für eine Agentur anwesend. Und die Agenturen AP oder dpa sowie AFP und ADN kämpfen in jeder Minute gegeneinander, wer hat welche Meldung zuerst gesendet. Es ist auch Tradition, dass der Redetext des Politikers ausliegt, die Medienmenschen lesen ihn, dann liest ihn der Vorsitzende des DGB vor. Auf dem Manuskript steht gedruckt: „Es gilt das gesprochene Wort.“ Michael Sommer bricht mit der Tradition. Er steht locker vorn auf dem Podium neben der Pressesprecherin Marion Knappe: „Ich lese es nicht vor, es gilt alles als gesprochen. Ich mag ungern Texte verlesen, die nicht von mir sind.“ Lachen. „Ich habe hier noch einen Zettel, ich nenne Ihnen ein paar besondere Anliegen von mir.“ Endlich macht einer Schluss mit diesen unsäglichen Vorlesungen. Es war bisher eher belustigend, wenn 60 Personen gleichzeitig eine Seite umblättern, weil sie lesen, was der Politiker vorn sagt. Michael Sommer vorn ist an diesem Geburtstag sehr schlagfertig, er formuliert so manche seiner „Anliegen“ witzig. Ein Korrespondent der FAZ schrieb vor Wochen über den Vorsitzenden des DGB einen ziemlich gehässigen Artikel. Dieser Mann fragt besonders oft, er wirkt schon nervend. Der Vorsitzende des DGB antwortet ruhig und sachlich auf jede Frage, er wird nicht polemisch. Neben mir wird der Stuhl frei. Der Mann von der Agentur stürzt aus dem Raum, um vom Garderobenraum hinaus zu telefonieren. Sein Kollege von der FAZ fragt, ob der von Michael Sommer geforderte Mindestlohn nicht Arbeitsplätze koste. „Sie nehmen doch ihre Scheibe nicht aus dem Fenster und fahren damit in die Slowakei, weil das Fensterputzen dort billiger ist?“ Lacher. Im hinteren Bereich des Raumes setzt Dr. Karin Vladimirov nach. „Es fährt auch keiner extra nach Polen, um sich dort billiger eine Tasse Kaffee servieren zu lassen.“ Sie ist die Pressesprecherin der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten. Sommer nimmt Gratulationen entgegen – wohl wegen des Geburtstages, weniger für die gelungene Pressekonferenz.

 

„Bitte lächeln“

Januar. Es stört Chinesen „entsetzlich, wenn sie ohne Lächeln bedient werden.“ So steht es in einer Schrift der Berliner IHK. Mit der sollen die Hauptstädter auf den Umgang mit Chinesen vorbereitet werden. Die Touristen aus dem Reich der Mitte werden an der Spree einiges zu durchleiden haben, denn selbst im Renommierkaufhaus KaDeWe wird der Kunde oft blasiert und von oben herab bedient. Im vergangenen Jahr kamen fast 30 000 Chinesen nach Spree-Athen. „Deutsche Esssitten etwa sind eine echte Herausforderung“, heißt es bei der IHK. „Drei warme Mahlzeiten am Tag sind Standard für Chinesen. Der deutsche Brauch, morgens und abends Brot mit Aufschnitt zu essen, kommt ihnen in der Regel schrecklich vor. Deshalb sollten auch Hoteliers ihre Minibars unbedingt mit Fertignudelsuppen in Plastikgefäßen bestücken.“ Weiter heißt es als Appell an die Berliner: „Von deutschen Tischnachbarn wird dabei Toleranz erwartet für laute Unterhaltungen, Gesellschaftsspiele, ausgiebigen Tabakkonsum und eine gewisse Unbefangenheit mit Tischabfällen.“ Maos Enkel werfen die Servietten nach dem Mahl ungeniert zu Boden. Zum Naseputzen gehen sie grundsätzlich auf die Toilette. „Dafür haben viele kein Problem damit, zu rülpsen und zu schmatzen. Letzteres darf man als Kompliment verstehen.“

 

 „Kuck ma, der Gysi“

Dezember. Elendstheoretiker Gregor Gysi schlendert am Nachmittag durch die Feinkostabteilung des Kaufhofs Galeria am Alex. Das hat in diesem Bereich als Konkurrenz zur Lebensmittelabteilung des KaDeWe aufgerüstet. Was in der Realität so ist, als fordere Holstein Kiel Hertha BSC zu einem Vergleich heraus. Gysi trippelt zur Fleischtheke, er greift zu verpackter Wurst und prüft den Preis. Zu teuer? Es bleibt unklar, er legt sie zurück. Aus den Augenwinkeln beobachtet der Mann: Werde ich erkannt? Die Einkaufenden stutzen, den kenn ich doch? Richtig, der Gysi. Ein Rentner aufgeregt zu seiner Frau: „Kuck ma, der ausse Talk-Show. Den erkenne ich an seinem Hinterkopf.“ Seine Frau hat ein besseres Namensgedächtnis. Gregor Gysi hat inzwischen den Backstand erreicht. Sicherlich wie von ihm gewünscht, stoßen sich die Menschen an, weisen ihre Begleiter auf den Polit-Promi hin. Aber niemand spricht ihn an. Nach dem Credo der Demokratie ist die Opposition die Regierung im Wartestand. Irgendwann wird sie selbst Regierung. Oft ohne eigenes Zutun. Warum sollten ihre Repräsentanten nicht in der Zwischenzeit einkaufen gehen? Zwischen Talk-Shows hat der Gysi doch etwas Zeit, um die Aufmerksamkeit des Volkes auf sich zu ziehen.

 

Bewegung in Berlin

Dezember. Ende 2006 gab es wieder mehr Berliner. So viel wie zuletzt 1999, das sind nun 3,399 Mio. Bewohner. Insbesondere für Menschen im Alter zwischen 18 und 33 Jahren ist die Metropole ein Magnet. Es arbeiten an Spree und Havel mehr Frauen (525 000) als Männer (490 000) in regulären Jobs. Was die „Berliner Zeitung“ überschrieb mit „Neuer Trend: Frauen sorgen für ihre Männer.“ Neben den fast 3,4 Mio. Menschen gibt es 102 627 Hunde in der Stadt. Erfreulicherweise sind es weniger als ein Jahr zuvor. Im Zoo und im Tierpark leben 23 000 Tiere – ohne Insekten – in 2 450 Arten. Die Zahl der Straßenverkehrsunfälle ging von 1991 bis in die Gegenwart von 160 000 auf 120 000 zurück. Trotzdem erhöhte sich die Zahl der Ärzte im selben Zeitraum von 5 400 auf 6 800. Zurzeit umfasst das Straßenbahnnetz 190 Kilometer und ist damit das umfangreichste in Deutschland. Im Jahr 2007 kommen am Alexanderplatz 60 Meter (!) hinzu.

 

Ostdeutsche gegen CDU

Dezember. Merkels Berliner Polit-Mann Friedbert Pflüger aus Hannover ist nach der letzten Umfrage 2006 der unbeliebteste Politiker der Hauptstadt. Seine CDU sank auf den Tiefstand von 17 Prozent. Das ist kein Grund zur Freude für die anderen Stadtparteien, denn eine Mehrheit von 61 Prozent der Hauptstädter traut es den Politikern nicht zu, die Probleme Berlins lösen zu können. Zwanzig Prozent setzen noch auf die SPD, das ist der niedrigste Stand seit Jahrzehnten. Der Union trauen nur neun Prozent. Noch schlechter ist das Vertrauen in die SED/Linkspartei, denn nur Drei von 100 bauen auf sie, die Probleme lösen zu können. Die restlichen Parteien inklusive FDP und Grüne bringen es auf magere sieben Prozent. Wenig Zustimmung verbuchen Christdemokraten und die FDP bei den Ostberlinern. Nur neun Prozent würden die Merkel-Partei wählen, damit steht sie erst an vierter Stelle der Parteienskala. Der potentielle Koalitionspartner der Konservativen, die FDP, liegt im Osten bei gerade mal fünf Prozent.

 

Zitate

„Lassen Sie sich nicht von den grimmigen Gesichtern abschrecken, das ist nur unser Versuch, Sie anzulächeln.“
Der Schriftsteller Jakob Hein über Berliner. Über ihre Sprache schreibt er:
„Grammatikverweigerung gigantischen Ausmaßes.“

„Deutschlandweit ist Berlin die Stadt, in der die Zerstörungswut von Fahrgästen und Farbschmierern am größten ist. ‚Wenn wir Kollegen aus anderen Städten Fotos von Zerstörungen zeigen, dann glauben die uns das nicht‘, sagte BVG-Sprecherin Petra Reetz gestern.“
Berliner Zeitung

Berliner Impression

Verwendung nur mit Zustimmung des Autors.

[Home] [Biografie] [Werkverzeichnis] [Rezensionen] [Leseproben] [Hörbücher] [Berliner Notizen] [Kontakt] [Impressum] [Links] [Aktuell im Angebot] [Neu]