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Oktober 2007

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Berlin – wie die Stadt gesehen wird

„Ich wollte eigentlich immer nach Berlin ziehen, weil ich die Stadt toll finde. Jetzt hat es endlich geklappt.“
Eva Briegel, Sängerin der Band Juli. Ihre Freude ist nachzuempfinden, denn sie wohnte in Gießen.

„Im Unterschied zu vielen anderen Großstädten hat Berlin viele Grünanlagen.“
„Man muss sich als Ausländer erst an die typische Art der Berliner gewöhnen.“
Max Levitanus, ehemaliger lettischer Fußballnationalspieler.

„Zu sehen, wie das neue Regierungsviertel entstand, das neue Berlin, eine neue Gesellschaft, anders als in Bonn – das war ein großes Erlebnis, über alle die Jahre hinweg.“
„... wie man mit seiner Geschichte lebt. Besonders eindrucksvoll dafür ist das Finanzministerium. Man sieht dem Haus das Dritte Reich und seine Rolle in der DDR an, aber man hat dem Bau sehr geschickt und konsequent eine neue Berufung gegeben.“
Claude Martin, Botschafter Frankreichs mit Sitz in Berlin.

„Und wie schön wäre es, mal ein Jahr am Stück hier zu verbringen. Spazieren durch den Tiergarten, Kaffee schlürfen am Rosenthaler Platz und immer den Fernsehturm am Horizont.“
Die kanadische Popsängerin Leslie Feist.

Berliner Pop

„Oh ja, Berlin – wo plötzlich alles anders war als normal. In Berlin ging es für mich von null auf tausend. Jeder wollte wissen, welche Jeans ich trage und welches Parfüm. Über Nacht hatte ich kein Privatleben mehr. Man wollte aus mir den Beckham von der Spree machen, aber das war ich nicht.“
Sebastian Deisler, ehemaliger Hertha- und Nationalspieler.

„Bei mir in der Schule in Britz merkt man noch, wer aus dem Osten und wer aus dem Westen kommt. Viele Ossis sind von der Mentalität, vom Lebensstil und Denken her spießiger und nicht so aufgeschlossen. Die würden eher CDU wählen statt die Grünen und sind auch nicht so multikulti drauf.“
Die 15jährige Schülerin Leonie aus dem Westteil Britz zum „Tag der deutschen Einheit“ gegenüber der Zeitung „Der Tagesspiegel“.

„In die PDS-Enklave Marzahn will ich nicht, denn dort werde ich aufgeklatscht.“
Wolf Biermann über seine Wohnungssuche in Berlin.

„Auf der Einladung stand: ‚Festliche Abendgarderobe‘. In jeder anderen Stadt bedeutet das vollkommen unmissverständlich: Smoking für den Herren, Abendkleid für die Dame. In Berlin heißt ‚Festliche Abendgarderobe‘ erfahrungsgemäß, dass sich die Gastgeber wünschen, dass man nicht im Jogginganzug erscheint.“
Alexander von Schönburg in VANITY FAIR.

„Die Hauptstadtkulturluft ohne großstädtische Arroganz und ein wunderbares Publikum.“
Brigitte Fürle, künstlerische Leiterin von „Spielzeit Europa“, über Berlin.

„Irgendwann sehnte ich mich nach Berlin, nach Leere, Weite, Regen, nach depressiven Mitmenschen, nach verbohrten Einzelgängern, abweisendem Gebrummel und kleinkarierten Nichtrauchern – wie mich – zurück.“
Die Schriftstellerin Tanja Dückers nach drei Jahren in Barcelona.

„Berlin ist eine glückliche Stadt, die durch private Initiativen weltweite Aufmerksamkeit erregt.“
Gerd Appenzeller im „Tagesspiegel am Sonntag“ vom 7. Oktober 2007. Eine Stadt kann nicht glücklich sein, weil sie aus einer Ansammlung von Häusern, Straßen und Plätzen besteht. Sollte er „die Berliner“ gemeint haben, wäre das auch falsch.

„Ich liebe Berlin und ich weiß, dass ich hier hingehöre.“
„Sekret Chicken“ aus Seattle in ihrem Internet-Blog „berlinstuff.blogspot.com“.

„1. Demo für Hungerlohn.“
„Berliner Kurier“ vom 10. Oktober 2007. Die Demonstranten sind g e g e n  Hungerlohn.

„Ich gehöre euch jetzt, ich bin Berlinerin geworden.“
Die Sängerin Helen Schneider.

„Berlin hat so viel Potenzial, es könnte das New York von Europa werden.“
Fran Healy, Sänger der schottischen Popband Travis.

„Man kann hier so gut Radfahren. Und grenzenlosen Spaß haben.“
Jared Hasselhoff von der US-Blödel-Rockgruppe Bloodhound über Kreuzberg.

„Eine ziemlich relaxte Stadt.“
Matt Toung, Block-Party-Schlagzeuger.

 

Damals schon ...

„Wie konnte nur jemand auf die Idee kommen, mitten in all dem Sand eine Stadt zu gründen?
Der französische Schriftsteller Stendhal 1808.

„Berlin ist physisch und moralisch ein vermaledeites Nest, und ich bin der Cholera sehr dankbar, dass sie mich vor 25 Jahren daraus vertrieben hat.“
Arthur Schopenhauer 1855.

„Früher mal hatten wir eine prima Armee; jetzt haben wir prima Perversitäten! Laster noch und noch! Kolossale Auswahl!“
Klaus Mann, Schriftsteller.

„Die Einwohner sind gut, aber sehr rau und ungelehrt.“
Johannes Trithemius, Humanist, 1505.

(Entnommen und zitiert aus dem Buch von Art Cobbers „Berlin. Die Geschichte.“ Jaron Verlag, Berlin.)

 

Berliner Bilderbogen

Es gebe in Berlin mehr Grün als in anderen Großstädten, lobte der ehemalige lettische Fußball-Nationalspieler Max Levitanus die deutsche Hauptstadt. Zu den bevorzugt grünen Stadtteilen gehört Friedrichshagen im Bezirk Treptow-Köpenick. Der Ort wurde von jenem König Friedrich gegründet, der im Volksmund der Große genannt wird. Seidenraupenzüchter wurden dort angesiedelt, wo die Spree den Großen Müggelsee Richtung Berliner City verlässt. Friedrichshagen mutierte wegen seiner landschaftlichen Lage im vorvergangenen Jahrhundert zu einem Kurort. Er ist Ausflugsstätte geblieben für jene, die gern mit der S-Bahn mal „ins Jrüne“ fahren. Die über einen Kilometer lange Hauptstraße steht unter Denkmalsschutz. Der Ort wurde auch bekannt durch den Friedrichshagener Dichterkreis, der von Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts existierte. Detlef von Liliencron lebte in Friedrichshagen, bei wechselnden Liebhabern Else Lasker-Schüler. Gustav Strindberg, Schwedens bedeutendster Autor, wohnte 1893 ein Jahr lang nahe dem Müggelsee. Der Dichter Bruno Wille gründete in Friedrichshagen die Volksbühnen-Bewegung, Gerhart Hauptmann aus dem nahen Erkner besuchte seine „Kollegen“ wiederholt in Friedrichshagen. Der Schriftsteller Wilhelm Bölsche ist den Bewohnern in der Gegenwart eher als Namensgeber der Hauptstraße bekannt. Die Gebrüder Hart sind auf den Schildern von Nebenstraßen verewigt. Die Mitglieder des Friedrichshagener Dichterkreises verwirklichten ihr Credo – weg von der Großstadt, leben im Grünen. Die deutsche Literatur prägten sie nicht, aber sie dürfen als die ersten Grünen in Deutschland gesehen werden. In dem Friedrichshagen der Gegenwart leben mehr bildende Künstler als Schriftsteller. In der DDR wohnten einige „staatliche“ Künstler in dem Ort und in seiner Nähe. Seit dem Zusammenbruch des Staates der Arbeiter und Bauern wurde Friedrichshagen ein bevorzugter Wohnort von Medienmenschen. In Friedrichshagen gibt es einerseits ein städtisches Angebot von Buchhandlungen, Cafés und Restaurants, aber auch sehr viel grüne „Landschaft“.

 

Friedrichshagen

Friedrichshagen

FriedrichshagenFriedrichshagen

Friedrichshagen

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Wegen der Arbeit an einem Buch werden die „Berliner Notizen“ bis einschließlich März 2008 verkürzt und in der Struktur verändert im Netz angeboten.

Verwendung nur mit Zustimmung des Autors.

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